Ade Ajayi
Wie kamst du darauf, dich beim 32. open mike zu bewerben?
Ein Freund hatte mir davon erzählt.
Erster Vers deines open mike-Textes?
Kupfer, Sand
Wann und wo schreibst du am liebsten?
An Bahnhöfen und Flughäfen, Transitorten und Nicht-Orten. Auch direkt nach dem Aufwachen.
Und was läuft dazu im Hintergrund?
Ich lebe neben einer Schule und davor habe ich neben einer Kita gewohnt, also Pausenhoforchester und Kinderchöre.
Wer liest deine Texte zuerst?
Selten irgendjemand, aber manchmal Freundinnen und Freunde.
Was bedeutet Literatur für dich?
Zu viel.
Wie bereitest du dich auf deinen Auftritt vor?
Atem- und Entspannungsübungen und mich mit meinen Liebsten umgeben.
Worauf freust du dich am meisten, wenn du an das Wettbewerbswochenende denkst?
Ich freue mich, die anderen Finalist:innen und ihre Texte kennenzulernen und innerhalb der Workshops in den Austausch zu treten.
Dein aktueller Buchtipp und warum?
Ich habe drei Empfehlungen, für drei verschiedene Stimmungen, falls das so in Ordnung ist: Maggie Nelsons Bluets zum Weinen (vor Freude und Trauer), Andrea Lawlors Paul Takes The Form of a Mortal Girl für gender-bending Sex and The City-Vibes und Saidiya Hartmans Wayward Lives, Beautiful Experiments für eine unglaublich schöne historische Exploration queeren und Schwarzen Lebens in den USA des 20. Jahrhunderts und des Umgangs mit Leerstellen innerhalb von Archiven.
Schick uns ein Bild von einem Ort oder Gegenstand, der dich zuletzt zum Schreiben animiert hat.
(Ich habe leider keine Fotos von der direkten Szenerie gemacht, aber als ich letztens über die kanadische und US-Ostküste geflogen bin und die Seen durch die Sonne aussahen wie Quecksilberpfützen, das hat mich animiert!)
Ade Ajayi ist ein 25-jähriger angehender Masterstudent im Bereich der Sozialwissenschaften mit dem Schwerpunkt Migrations- und Diasporaforschung. Sein Vater ist aus Nigeria, seine Mutter aus Deutschland, er ist queer – sein Schreiben nistet zwischen diesen verschiedenen und komplexen Identitäten und Erfahrungen. Er schreibt auf Deutsch und Englisch und lebt derzeit in Kreuzberg. Ade Ajayi wurde ausgewählt von Martina Hefter.
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Eser Aktay
Wie kamst du darauf, dich beim 32. open mike zu bewerben?
Der Wettbewerb war mir bekannt.
Erster Satz deines open mike-Textes?
Die Schlange vor dem Eingang des Clubs reicht vom Vorplatz bis zur Ludwigsbrücke, über die ich gekommen bin.
Wann und wo schreibst du am liebsten?
Immer dann, wenn ich Zeit dafür finde und mein Kopf es zulässt.
Und was läuft dazu im Hintergrund?
Stille.
Wer liest deine Texte zuerst?
Eine sehr gute Freundin aus der Schweiz.
Was bedeutet Literatur für dich?
Literatur kann das sichtbar machen, was etwa Journalismus nicht kann.
Wie bereitest du dich auf deinen Auftritt vor?
Ich versuche den Text so oft es geht laut zu lesen.
Worauf freust du dich am meisten, wenn du an das Wettbewerbswochenende denkst?
Ich freue mich auf die Texte der anderen Finalist:innen.
Dein aktueller Buchtipp und warum?
Die Novelle „Verwirrung der Gefühle“ von Stefan Zweig. Einfach, weil es ein genial geschriebener Text ist, der noch immer aktuell ist.
Schick uns ein Bild von einem Ort oder Gegenstand, der dich zuletzt zum Schreiben animiert hat.
Eser Aktay, geboren 1992, studierte Medien- und Kommunikationswissenschaft in Würzburg, Passau und Leiden. Er besuchte die Kölner Journalistenschule für Politik und Wirtschaft und volontierte beim Südwestrundfunk. Gemeinsam mit Ronya Othmann und Beliban zu Stolberg wurde er 2018 mit dem Grenzgänger-Stipendium der Robert Bosch Stiftung gefördert. 2022 wurde er zur Autor:innenwerkstatt Prosa des Literarischen Colloquiums Berlin eingeladen. Seit 2024 arbeitet er als Redakteur bei ZEIT ONLINE. Eser Aktay wurde ausgewählt von Chris Möller.