Vincent Siegel
Wie kamst du darauf, dich beim 31. open mike zu bewerben?
Das wüsste ich auch zu gern. 😀
Erster Vers deines open-mike-Textes?
berlioz in berlin. nicht hector, michail.
Wann und wo schreibst du am liebsten?
Nachts auf dem Balkon oder im Bett. Mal auf einer Parkbank.
Und was läuft dazu im Hintergrund?
Stille, Hintergrundgeräusche oder eine meiner Spotify-Playlisten (manchmal schleicht sich dann auch was in den Text).
Wer liest deine Texte zuerst?
Ich, mein Notizbuch und dann lange erstmal niemand. Menschen, die eine feine Wahrnehmungsgabe haben, aber ansonsten mit Literatur nicht zu viel am Hut.
Was bedeutet Literatur für dich?
Auf jeden Fall nicht »alles«, aber auch nicht »nichts«. Sprache finden für alles zwischen Relevanz und Randomness. Etwas von der Welt verstehen vielleicht. Vielleicht aber auch gerade nicht verstehen.
Wie bereitest du dich auf deinen Auftritt vor?
Im besten Fall gehe ich vorher nochmal auf Toilette und atme einmal durch. Ansonsten werde ich aber nicht zu viel drüber nachdenken, nochmal meinen Text durchgehen und (ganz wichtig) Pausen eintragen.
Worauf freust du dich am meisten, wenn du an das Wettbewerbswochenende denkst?
Auf die Begegnungen und Inspiration durch all die anderen Texte.
Dein aktueller Buchtipp und warum?
Ist eher etwas Historisches als etwas Literarisches, aber die Bloodlands von Timothy Snyder. Es fügt all die unaussprechlichen Verbrechen nach 1918 in einem (Ost-)Europa zwischen Hitler und Stalin neu zusammen.
Schick uns ein Bild von einem Ort oder Gegenstand, der dich zuletzt zum Schreiben animiert hat.
Vincent Siegel, 1995 in Süddeutschland geboren. Studierte Germanistik und Psychologie, lebte in Südamerika und Russland. Er ist Preisträger des Wettbewerbs lyrix und hielt verschiedene Lesungen und kann einzelne Veröffentlichungen in Anthologien vorweisen. Vincent Siegel wurde ausgewählt von Sophie Priester.
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Kathrin Thenhausen
Wie kamst du darauf, dich beim 31. open mike zu bewerben?
Ich hatte einen Text geschrieben, der passte, ich dachte, wieso nicht?
Erster Vers deines open-mike-Textes?
junge mit Blumenstrauß,
ich wünschte, es wären Motorsägenblätter gewesen
statt stumpfer Nagelfeilen.
Wann und wo schreibst du am liebsten?
Gedankenfrei. Morgens, zwischen Aufwachen und Tag; in der Leere weißer Stunden noch nicht ausgereifter Tage; in Zügen, räumlich gedachten Kästen, die Körper und Kopf in Bewegungslosigkeit drücken.
Und was läuft dazu im Hintergrund?
Kinderschlaflieder, schwedische Musik, indische Klänge, das Rauschen der Umgebung, Wind, alles, solange ich mich selber hören kann.
Wer liest deine Texte zuerst?
Ich, laut, schließlich meine Mutter.
Was bedeutet Literatur für dich?
Atem nennt man einen Raum, der sich ausdehnt und zusammenzieht, da ist, weg ist, immer wieder, leise, schreit, zur Ruhe kommen lässt, auf-/umwühlend. Dort wird aus Sätzen Geschichte, Stummem eine Stimme, Chaos im Kopf Ordnung oder mindestens Sinn. Ich denke, für mich ist Literatur der Ein- und der Ausgang dieses Zimmers, das manchmal der Höhle gleicht, die ich als Kind noch mit Büchern tapezierte.
Wie bereitest du dich auf deinen Auftritt vor?
Vermutlich sollte ich das Lesen üben.
Worauf freust du dich am meisten, wenn du an das Wettbewerbswochenende denkst?
Inspiration, interessante Texte, Gespräche, viele Worte.
Dein aktueller Buchtipp und warum?
Oft das gerade Gelesene. Und von Tove Ditlevsen Kindheit, des Schreibstils wegen, Annie Ernauxs Die Jahre, auch.
Schick uns ein Bild von einem Ort oder Gegenstand, der dich zuletzt zum Schreiben animiert hat.
Kathrin Thenhausen, geboren 2000 in München, studiert Informatik in Potsdam. Unter anderem Preisträgerin des Treffens junger Autoren 2021, des Signatur-Förderpreises und des Kurzgeschichtenwettbewerbs Zeilenlauf 2022. Katrin Thenhausen wurde ausgewählt von Dinçer Güçyeter.
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Anile Tmava
Wie kamst du darauf, dich beim 31. open mike zu bewerben?
Ich hatte den Text schon im Februar geschrieben, aber konnte ihn nicht loslassen. Mit der Einsendung wollte ich einen Abschluss finden.
Erster Vers deines open-mike-Textes?
kosovo, 1990.
Wann und wo schreibst du am liebsten?
Den open-mike-Text habe ich in verschiedenen Cafés und Bibliotheken geschrieben.
Und was läuft dazu im Hintergrund?
Ich habe sehr, sehr gute Ohrstöpsel.
Wer liest deine Texte zuerst?
Alle, die es interessiert.
Worauf freust du dich am meisten, wenn du an das Wettbewerbswochenende denkst?
Mal wieder ein paar Tage nur für Literatur zu haben.
Dein aktueller Buchtipp und warum?
The Collected Schizophrenias – Esmé Weijun Wang
Schick uns ein Bild von einem Ort oder Gegenstand, der dich zuletzt zum Schreiben animiert hat.
Anile Tmava, geboren 1999 in Berlin, studiert Literarisches Schreiben in Leipzig. Sie war u.a. Teilnehmerin des Treffens junger Autor:innen 2013 und 2018 und gibt Schreibworkshops für Kinder und Jugendliche im Rahmen des wortbau e.V. Anile Tmava wurde ausgewählt von Alexandru Bulucz.