André Patten las 2016 und 2017 beim 24. sowie 25. open mike, im Mai erschien nun sein Debüt So glücklich war ich noch nie bei der Parasitenpresse. Wir haben André ein paar Fragen dazu gestellt.
So glücklich war ich noch nie von André Patten versammelt zwölf Erzählungen, die auf Glückssuche gehen. Wo ist mein Platz im Leben, wie kann ich glücklich werden, welche Verantwortung möchte ich übernehmen, fragen die Texte. Auch wenn Familienkonstrukte einstürzen, das Studium scheitert, die Karriere ausbleibt, ist in den Texten immer noch ein Handlungsspielraum für das persönliche Glück. Manchmal findet es sich im Baumarkt, manchmal muss man erst auf Reise gehen, um zu begreifen, dass die Flucht nicht immer der richtige Weg ist. Hin und wieder braucht man kleine Tricks, um die Kurve zu kriegen, das Namensschildchen mit dem fremden Namen zum Beispiel, mit dem du neu anfangen kannst.
Was schoss dir durch den Kopf, als du dein Debüt zum ersten Mal in den Händen gehalten hast?
Tatsächlich!
Wie lautet der erste Satz deines Debüts?
Auf dem Weg vom Altenheim zu meiner Wohnung habe ich mich daran gehalten, was mein Großvater erzählt hat.
Was gefällt dir am besten am Schreiben? Und was findest du am unangenehmsten?
Dieses für sich in der Welt sein. | Was andere dazu sagen, kann aber auch angenehm sein, bloß nicht belobigt werden.
Wenn du könntest, welchen Rat würdest du deinem Ich von vor zehn Jahren geben?
Trau dich, nimm dir Zeit fürs Lesen und Schreiben.
Bereust du etwas? Was?
Dass es über drei Monate gedauert hat, diese Fragen zu beantworten. Shame on me!
Mit welchem*r Autor*in würdest du gern mal ein Bier trinken gehen?
Mit Saskia Warzecha, die mir hier diese Fragen geschickt hat – es ist wirklich schon lange her, dass wir uns mal gesehen haben!
André Patten, geboren 1984 in Neuss, lebt in Köln und arbeitet im Kulturbereich. Nach einem ersten Studium an der LMU München studierte er von 2014 bis 2017 am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Für seine literarischen Texte erhielt er verschiedene Auszeichnungen, unter anderem war er Finalist des 24. und 25. open mike und wurde mit dem Ruhrgebiets-Literaturpreis und dem Preis der Rheinischen Post beim 20. Moerser Literaturwettbewerb ausgezeichnet. Im Rahmen des LAND IN SICHT Kulturvereins organisiert er Literaturveranstaltungen wie die Lesereihe Land in Sicht und die Short Story Night. Darüber hinaus initiierte er gemeinsam mit anderen die Hörspielwiese Köln und das Auftakt Festival für szenische Texte, das 2018 mit dem Kölner Kulturpreis ausgezeichnet wurde. Lehrtätigkeiten führten ihn an die Kunsthochschule für Medien Köln, an die Universität zu Köln und das Goethe-Institut Kyjiw.
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