ich sah: einen hauch von nichts
ein gerüst aus wolkenfluren
ihre flüchtigen strukturen
+ eine ahnung blinden lichts
ich sah: leerstellen. angesichts
des fehlens von konturen
folgte ich dem schleier. spuren
der welt inmitten des gedichts
ich sah: den schemenhaften rand.
die verse vager möglichkeiten
als fähren zwischen dort und hier
ich sah: nebel. geister. zeiten.
an/näher/ungen an: das land –
die blinden flecke im visier
Tobias Pagel, geboren 1981 in Sigmaringen, lebt und arbeitet in Konstanz als Lehrer. und seit 2016 als Lehrbeauftragter für eine Lyrik-Textwerkstatt an der Uni Konstanz. Er studierte Germanistik, Geschichte und Sportwissenschaft und ist Absolvent des Studios für Literatur und Theater in Tübingen. Tobias Pagel schreibt vor allem Gedichte und Lieder, außerdem fotografiert er. Er veröffentlichte bereits in Zeitschriften und Anthologien. 2017 war er Stipendiat des Förderkreises deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg und Finalist beim 20. Leonce und Lena-Preis in Darmstadt.