Laudationes 2017: Jury

Hier die Laudationes handschriftlich und im Wortlaut transkribiert:

Laudatio von Ingo Schulze auf Ralph Tharayil

Die Notizen von Ingo Schulze

Einen Preis, auf den wir uns relativ schnell einigen konnten, ist unserer Ansicht nach ein literarisches Versprechen, eine kraftvolle Erzählerstimme. Ein Text, der seinen Lektoren noch Arbeit machen wird. Uns überzeugt aber die Sicherheit, mit der Idylle und Gewalt, Zivilisation und Natur, Osten und Westen zusammengeführt werden. In der Blitze nicht nur Lichtungen schaffen, sondern auch eine erzählerische Epiphanie bewirken, in der die Widersprüche unserer Welt in einem grellen Licht erscheinen.

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Laudatio von Olga Grjasnowa auf Mariusz Hoffmann

Die Notizen von Olga Grjasnowa

„Dorfköter“ ist ein Text, der souverän von einer ungewissen Zukunft in Deutschland erzählt. Diese Zukunft kann jedoch nur durch die Gegenwart in Polen und der Negation „nie wieder“ zusammenfantasiert werden. Es ist ein Text, von dem man sich wünscht, dass er noch weitergehen möge, nicht zuletzt, weil er noch vieles zurück hält.

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Laudatio der taz-Publikumsjury auf Baba Lussi

Die Notizen der taz-Publikumsjury

So. Wir haben Anonymität und Kritik hinter uns gelassen und wollen uns jetzt erst einmal bedanken. Für die vergnüglichen, erleuchtenden, verdrehten, anregenden und inspirierenden Momente der letzten zwei Tage. Dank an alle Autoren und Autorinnen, die mit ihren Texten dazu beigetragen haben.
Wir haben uns für einen Text entschieden, der uns durch seine Sprachverliebtheit überzeugt und uns mit originellem Witz durch eine skurrile Begegnung geleitet hat. Letztendlich stand nur noch im Raum: Wer wird gewinnen? Meine Güte, wer denn wohl? Wie geht’s weiter? Gibt es Pläne? Wer wird in der „taz“ gedruckt? Die Antwort darauf: Baba Lussi.

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Laudatio von Nico Bleutge auf Ronya Othmann

Die Notizen von Nico Bleutge

Wohin geht das Gedicht? […] Das Gedicht geht von oben nach unten, von links nach rechts, es spricht als Ich, als Du und als Wir. Es hat keinen Namen und wartet schon lange. Es kennt die Natur, das Blau und die Wärme, aber auch die Luft und die „Wärmestuben“. Tropfen für Tropfen bürstet es das Fell gegen den Strich. Es verwandelt das Dickicht in Dicklicht und zählt die Vögel zusammen.
Das Gedicht kennt die Kinderstimmen, die schwarzäugige Susanne, während das Fernsehen die immer gleichen Bilder zeigt, es schäumt und bürstet das Fell gegen den Strich. Wohin geht das Gedicht? Es geht von München nach Leipzig und direkt in die Hände von Ronya Othmann.

 

Zur Laudation von Juliane Schindler geht’s hier entlang.

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