Ralph Tharayil & Matthias Tonon
Ralph Tharayil
Wann schreibst Du am liebsten?
In Zeiten des Übergangs.
Wer liest Deine Texte zuerst?
Mein Bruder Norwin, der in Hildesheim seinen Roman schreibt und trotzdem immer Zeit für mich findet.
Was bedeutet Literatur für Dich?
Die Freiheit, sich in Gedankengängen verlaufen zu dürfen.
Was wäre, wenn Dir jemand die Möglichkeit zu Schreiben wegnähme?
Dann würde ich noch wärmer duschen.
Was erfüllt Dich mit Hoffnung?
Brot mit Butter und Salz.
Was würdest Du anders machen, wenn du wüsstest, dass Dich niemand beurteilt?
Vermutlich alles, wenn ich mir dieses alles irgendwie vorstellen könnte.
Dein gegenwärtiger Geisteszustand?
Ziemlich hellstirnig.
Erster Satz/Vers Deines open mike-Textes?
Der Himmel war blau und die Kinder schrien wie am Spieß.
Ralph Tharayil, wuchs in Basel auf und studierte dort Geschichte, Medien- und Literaturwissenschaft. Während dieser Zeit war er als Musiker, Theaterschaffender, Autor und Pizzakurier tätig. Seine Texte wurden im Lasso, Entwürfe, Die Perspektive, Das Narr uvm. veröffentlicht. 2011 gewann er den Literaturpreis des Literaturhauses Basel. 2017 war er auf der Shortlist für den Villacher Literaturpreis. Nach Regieassistenzen in Basel und New York, ließ er sich in Hamburg zum Texter ausbilden. Er lebt und arbeitet als Autor und Texter in Berlin und Basel.
Ralph Tharayil wurde ausgewählt von Tom Müller
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Matthias Tonon
Wann schreibst Du am liebsten?
Häufig nachts. Wenn die Stadt außenrum stillliegt.
Wer liest Deine Texte zuerst?
Meistens entweder meine Freundin oder meine beste Freundin, manchmal aber auch wochenlang ungelesen.
Was bedeutet Literatur für Dich?
Eigene: Geschichten erzählen, Gefühle sezieren, Beobachtungen festhalten und teilen.
Fremde: Entspannung, Inspiration, fremde Gedanken sammeln und neue Perspektiven einnehmen
Was wäre, wenn Dir jemand die Möglichkeit zu Schreiben wegnähme?
Ich würde fragen, warum.
Was erfüllt Dich mit Hoffnung?
Kreative und selbstlose Menschen, die nicht an Barrieren glauben. Nach Hause kommen. Freundschaft. Nicht zu wissen, was, aber dass noch jede Menge kommt.
Was würdest Du anders machen, wenn du wüsstest, dass Dich niemand beurteilt?
Weniger nachdenken, bevor ich meiner Intuition vertraue.
Dein gegenwärtiger Geisteszustand?
Freudig-verschlafen
Erster Satz/Vers Deines open mike-Textes?
»Sam umarmte mich mit aller Wucht, mein Gesicht in seinen rauen Händen, gab mir einen Kuss und biss mir zum Abschied in die Unterlippe.«
Matthias Tonon, 1989 in Traunstein geboren. Ab 2009 Medizinstudium in München. Zwischendurch Auslandsaufenthalte in Nizza, Wien und Tel Aviv. Über Musik und Songwriting zum Schreiben gefunden. War Stipendiat der Bayerischen Akademie des Schreibens 2011/12, Städtesieger PULS-Lesereihe 2012, Finalist fm4-Wortlaut 2013 und 2017. Ende 2016 Abschluss des Studiums und Approbation als Arzt. Seitdem Promotionsstudium an der LMU München, daneben erste Fremdgehversuche Richtung Journalismus. Schreibt vor allem Kurzprosa, mit dem verzweifelten Versuch, ohne viel Kitsch auszukommen.
Matthias Tonon wurde ausgewählt von Sabine Baumann