Mit welchen Erwartungen sind Sie an die open mike-Texte herangegangen?
Ich war sehr neugierig und hatte wenig Erwartungen, eine davon aber war, mehr Lust am Experiment, formal oder inhaltlich, anzutreffen. Diese Erwartung wurde enttäuscht, die meisten Texten waren doch sehr brav, behütet und kalkuliert.
Welche Kriterien haben Sie an die Texte angelegt – waren es dieselben, die Sie bei Ihrer Auswahl im Verlag anlegen?
Ja, das sind die Kriterien mit denen ich Texte lese, weshalb sollte ich sie ändern?
Was war bei der Lektüre der Manuskripte die größte Überraschung für Sie?
Überraschend war für mich die durchgehend hohe Qualität der eingesandten Texte. Es gab wenig Texte, die ein gewisses Niveau unterschritten. Das ist bei unangefordert eingesandten Manuskripten im Verlag deutlich häufiger der Fall. Bei der Lektüre der ca. 90 Text ergab sich dann aber wiederum ein homogenes Rauschen, von dem sich die ausgewählten Text hervorhoben.
Andreas Rötzer, geboren 1971, studierte nach seiner Ausbildung zum Krankenpfleger Kulturwirtschaft und Philosophie in Passau und Paris. Er ist Gründer und Geschäftsführender Hauptgesellschafter von Matthes & Seitz Berlin.
Für den 23. open mike hat Andreas Rötzer ausgewählt: Hilde Drexler, Paul Klambauer & Dominique Klevinghaus