ERSTE BÜCHER: PROSA- UND LYRIKDEBÜTS FRÜHJAHR 2015, SANDRA GUGIĆ

Auch im Frühjahr 2015 erscheinen wieder viele spannende Prosa- und Lyrikdebüts. Einige von ihnen stellen wir in den kommenden Wochen vor. Den Autoren haben wir ein paar Fragen zur Literatur und Person gestellt.

Heute: Sandra Gugić

»Wie Astronauten, nur über ein dünnes inneres Kabel verbunden mit dem Mutterschiff Erde, bewegen sie sich einen Sommer lang durch ihre Stadt: die Schulfreunde Darko und Zeno, das Mädchen Mara, der Taxifahrer und heimliche Schriftsteller Alen, sein Freund, der Polizist Niko, und der Kleinkriminelle Alex, ein Sohn aus gutem Haus, der von seiner Drogensucht loszukommen versucht. Sehnsüchtig nach Wärme und Nähe begegnen sie einander und verstricken sich doch immer wieder in ihre Geheimnisse, ihre kleinen und größeren Lügen: Es ist ein Sommer der Begegnung mit sich selbst und den anderen, ein Sommer der Liebe und des Verlierens, eine Zeit allmählichen Erkennens. Sechs sehr unterschiedliche Menschen erzählen im Debütroman von Sandra Gugić von sich selbst, und allmählich enthüllt sich, wie ihre Wege sich überschneiden, wie sie Vertrauen fassen, es enttäuschen und doch aneinander hängen – wie sie ihre Maßnahmen gegen die Kälte der Welt treffen. In Sandra Gugićs klarer, poetischer Sprache entfaltet sich ein Kosmos des alltäglichen Lebens, der uns zunehmend fremd und vertraut zugleich erscheint: Jeder Einzelne behauptet sein Recht auf ein eigenes Leben, alle zusammen aber entwerfen ein Bild unserer gefährdeten Zusammengehörigkeit.«

 

Ein erstes Exemplar in freier Wildbahn
Ein erstes Exemplar in freier Wildbahn

Erster Satz (des Buches)?

Gott ist ein Astronaut

 

Was bedeutet literarische Tradition für Sie?

Ich befinde mich zum gegenwärtigen Zeitpunkt auf einer Insel, vielleicht weil ich u.a.vor solchen Fragen geflohen bin, es ist definitiv zu heiß hier, um solche Fragen zu beantworten. Ich würde jetzt alternativ lieber den neuen Houellebecq-Roman lesen, den gibt’s hier aber leider nicht.

 

Was möchten Sie sein?

Wenn die Frage Wer…? wäre, wäre die Antwort : Virginia Woolfs Orlando.
Oder weil ich mich gerade auf einer Insel befinde: eine Insel ohne Plastikmuell und Touristen, oder ein Hund auf dieser Insel, der im Schatten döst.

 

Wem erzählen Sie Ihre Geschichte?

Jedem der sie hören will, den anderen erst recht.

 

Was soll man nach der Lektüre (Ihres Buches) machen?

Man soll nichts, aber man kann alles tun, quasi unendliche Möglichkeiten tun sich an dieser Stelle auf: Einen langen Spaziergang machen, seine Mutter anrufen oder den Vater oder einen lang vergessenen Freund, laut und hemmungslos singen (beispielsweise im Supermarkt), im Muster der Raufasertapete versinken, etc.

 

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?

Salzig. Wachsam, aber entspannt. (wie der Hund siehe oben)

 

***

www.sandragugic.com

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.