Was die Antworten angeht: Man kann natürlich Kochbücher kaufen. Wegen der Erfolgsrezepte. Viel muss nicht stimmen, nur die Zutaten / Mengen / Reihenfolge / Backform / Hitzezufuhr / Backzeit. Alles hinreichend bekannt.
Den Geschmack bestimmen wir kaum. Und dann gibt’s ja auch noch das Lektorat on top.
Man kann sich aber auch Fragen stellen: Den Leser auffordern – zum Tanz oder zum Tee. Oder den Leser führen. An der Nase herum. Am Stadtrand entlang. In Kreisen zum Kern oder vom Kern ins Korn zum Kreis. Ist Unzuverlässigkeit nicht total out. Wollen wir uns denn zeigen. Als Prozesshaftige. Oder wollen wir das Verschwundene und Verschwindende beschwören. Dafür ins Archiv gehen oder so. Hast du ein passendes Bild für deinen Schreibprozess. Was lehnst du ab, weil es dir als zu einfach erscheint. Darf Fräulein Bildschirm-Leseverhalten jetzt mitbestimmen, was wir schreiben, was wir denken und was wir später Buch nennen wollen. Welche Entscheidung hat welche Sprache hat welche Form zur Folge. Den Flow haben: Geht das nur noch im filmischen Spiel. Wie nennt sich das, wenn die Lesenden Schreibenden in die Versenkung verschwinden und Buchstaben animieren.
Ein Gedanke zu “Jan Böttcher zu »Tradition & Experiment – Wie wollen wir schreiben? (Poetiken/Perspektiven/Medien)«”