Ulrike Ostermeyer, geboren 1964, studierte nach einer Ausbildung zur Buchhändlerin Romanistik, Germanistik und Betriebswirtschaftslehre in München. Nach dem Magisterexamen 1993 arbeitete sie für ein Jahr als Literaturagentin bei der Marsh Agency in London. Von 1994 bis 2005 war sie Lektorin und später Programmleiterin beim Deutschen Taschenbuchverlag in München, wo sie dtv premium mit aufbaute. Von 2005 bis 2012 war sie Programmleiterin für Belletristik bei den Ullstein Buchverlagen in Berlin, seit 2013 ist sie Verlagsleiterin des Arche Literatur Verlags in Hamburg. Daneben hatte sie 2007 einen Lehrauftrag an der Humboldt-Universität inne und ist seit 2010 Mitglied der Jury für das Grenzgänger-Stipendium der Robert-Bosch-Stiftung.
Drei Fragen an Ulrike Ostermeyer, Arche Literatur Verlag
Mit welchen Erwartungen sind Sie an die open mike-Texte herangegangen?
Ich war da ganz offen und wollte mich überraschen lassen, deshalb habe ich bewusst Erwartungen vermieden.
Welche Kriterien haben Sie an die Texte angelegt – waren es dieselben, die Sie bei Ihrer Auswahl im Verlag anlegen?
Ja, im Prinzip sind es dieselben Kriterien. Der Text muss mich thematisch wie stilistisch mitreißen können, wobei es zunächst gar nicht so sehr auf Perfektion ankommt, daran kann man dann immer noch gemeinsam arbeiten. Der Text, die Form, die Figuren, die Sprache – das alle muss lebendig werden und stimmig sein. Nur die für einen Verlag notwendige Frage nach der Verkäuflichkeit habe ich hier in den Hintergrund gestellt.
Gibt es etwas, das Ihnen bei der Vorauswahl an den Texten aufgefallen ist?
Nur dass wenig Humor dabei war – es ging viel um Angst, Schlaflosigkeit, Unruhe, Revolution und der Suche nach irgendeinem Sinn. Ich hätte gern zwischendurch einfach mal laut gelacht.
Die Kandidaten von Ulrike Ostermeyer:
Artur Dziuk, Hildesheim
Helge Halling, Ottersberg
Christian Schulteisz, Berlin