Das Programm von Litfutur ist ambitioniert. Morgen soll es um nicht weniger gehen, als das Denken und diskutieren neuer Formen der Literaturvermittlung. Fragen werden gefragt: Ist der Literaturbetrieb imstande, sich selbst neu zu erfinden? Welche Rolle spielen die Schlagworte des digitalen Wandels wie Transparenz, Partizipation und Kollaboration wirklich? Was bedeutet es, morgen einen Verlag zu führen? Was ist einer Leser – heute? Wo ist der Leser? Wie kommt man an ihn ran.
Manche Fragen sind rein im akademischen Feld interessant, andere treffen schon lange ins Zentrum des Lesens, Schreibens und Verkaufens/Verlegens von Literatur und Büchern. Viele kann man schon jetzt beantworten.
Vielleicht aber sind es weniger die Antworten, die morgen interessant sein werden, vielleicht sind es eher die Fragen, die sich danach einigen stellen, und deren Antworten sie erst in ein oder zwei oder x Jahren erfahren. Antworten, die man erst hören will/kann, wenn der (deutsche) Literaturbetrieb nach dem hühnerhaufengleichen Gegacker der letzten Monate um alles was „digital“ ist und mit „diesem Internet“, „Facebook“ und „Indie-Hybrid-Autoren“ zu tun hat, wieder dazu kommt, sich Gedanken darüber zu machen, dass die eigenen Probleme wesentlich nicht digital sondern analog sind. Darum aber soll es morgen nicht gehen.
Ein Gedanke zu “Während man in Hildesheim schon feiert.”