„Der amerikanische Besuch“ wird im ruhelosen Rhythmus additiver Notate skizziert, in verschachtelten Betrachtungen umkreist. Ein intellektuell erregtes, fiebrig nachgreifendes Abtasten brüchiger Sinnzusammenhänge…
„Immer gibt es gleich zwei von der Sorte, einer ist stimmlos, / häufig zusammen im Wort, jenem – und Unterricht, / bellt er nicht, ist Behälter, behält er für sich auch die Pausen, / lauscht dem andren, geschickt / hilfreich zu sein, um dann / doch/“
… dass nur dort etwas zur Ruhe kommt, wo es Anhaltspunkte eines Raumes findet:
„Hinter dem Rasthof, der Tankstelle oder: über den Wiesen, / ausgeschlagen vom Wind, treiben die Wolken, ein Sturm, / eigentlich Pollenschwärme, vertrete ich mir die Beine;/“
Dann kommen die (Achtung!) Reime. Das Versmaß kommt ins Schunkeln, geklatscht wird vorzugsweise über Kreuz, besungen wird: der Flaschensammler, Flensburg, ein Auquarell von Otto Mueller. Das hat Fahrt und Witz und Sektlaune hinter den Ohren – und trotzdem find ich keinen rechten Reim darauf.
Das aufeinander Achten ist uns Schnee von gestern, / wir leben miteinander, reden dran vorbei, / der Jäger und ein Sammler, beides: Zwillingsschwestern. / Drei Bären sind wir, tanzen um den heißen Brei,/“
Ein Gedanke zu “Michael Spyra „Gedichte“”