Liebe Frau P., der Wettbewerb beginnt morgen und Sie gehören zu den vier Ausgewählten, die den open mike 2012 live als Bloggerin begleiten dürfen. Wie fühlen Sie sich? Sind Sie nervös?
Elena P.: Ja, natürlich. Es lastet schon ein enormer Druck auf mir, hier mit pointierten, fachkundigen Beiträgen zu glänzen. Ich träume seit einigen Tagen davon, verfolgt zu werden, aber mein Coach hat mir versichert, dass ich nicht zum Psychologen muss. In den Träumen drückt sich seiner Ansicht nach lediglich der gesunde Ehrgeiz aus, möglichst viele Follower zu gewinnen.
Warum haben Sie sich um die Teilnahme beworben, was ist Ihr Ziel beim open mike?
Natürlich möchte ich mir eine Chance im oder rund um den Literaturbetrieb erschreiben. Analog zum Wettbewerb funktioniert sicher auch der open mike-Blog wie ein Türöffner. Das hoffe ich zumindest.
Wie haben Sie sich auf Ihren Einsatz vorbereitet?
Den Generator, der garantiert konsensfähige Texte produziert, habe ich leider nicht rechtzeitig fertigbekommen. Also habe ich noch einmal intensiv Bloggen geübt, unter anderem mit Stoppuhr, damit das auch klappt mit den 15 Minuten pro Post. Sonst schrillt der Wecker. Ich habe zudem einen interessanten Essay gefunden, den ”Versuch über Hofberichterstattung und eingebettetes Schreiben”. Und ich habe mir Gedanken über mein Ego gemacht: Soll ich es maximal aufblasen – so ein Blog ist ja eine irre Ichmaschine -, oder soll ich es deflationieren und versuchen, es hinter dem Text zum Verschwinden zu bringen? Über die Schreibhaltung bin ich mir noch nicht ganz im Klaren, aber das nehme ich sportlich: Es wird geschrieben werden, so oder so.
Danke für das Gespräch und viel Erfolg!
Mit Elena P. chattete E. Philipp.