Die Kandidat*innen des 28. open mike | Rosa Engelhardt & David Frühauf

Rosa Engelhardt

Rosa Engelhardt (Foto: © Nataly Engelhardt)

Rosa Engelhardt, 2001 in Berlin geboren, dort aufgewachsen (immer noch dabei) und Biologie studierend (gerade angefangen), nebenbei Kunst in alle Zwischenräume quetschend. Lesungen u. a. beim Treffen Junger Autor*innen, Literaare und PROSANOVA.

Wann schreibst du am liebsten?
Kurz vor dem Einschlafen

Wer liest deine Texte zuerst?
Manchmal Freunde, manchmal meine Eltern – aber der Großteil von Texten, die ich irgendwo einsende, bleibt ungelesen

Was bedeutet Literatur für dich?
mikroskopieren, verorten, toben

Was wäre, wenn dir jemand die Möglichkeit zu Schreiben wegnähme?
Dann würde ich in eine Wüste oder ans Meer fahren und meine Texte mit vielen kleinen Schritten in den Sand rennen, sodass man sie aus dem Flugzeug lesen könnte

Was würdest du anders machen, wenn du wüsstest, dass dich niemand beurteilt?
laut singen, mir öfters die Haare färben, oben ohne rumlaufen, mir beim Schreiben vermutlich weniger Mühe geben

Dein gegenwärtiger Geisteszustand?
sprudelig

Erster Satz deines open-mike-Textes?
nun ist eine zeit gekommen, in der sich die welt vor dem fenster nicht mehr ändert.

Schon aufgeregt vorm Auftritt? Wie bereitest du dich vor?
ganz viel Tee trinken

Dein aktueller Buchtipp und warum?
Alle Bände von Bill Watterson‘s Calvin und Hobbes, weil einfach jeder einen Tiger braucht.

Schick uns ein Bild von deinem Lieblingsarbeitsplatz und schreibe etwas dazu.
Ich bin ziemlich süchtig nach Notizbüchern. Das Chaos in ihnen inspiriert mich. Wenn ich in eins einziehen könnte, würde ich es machen.

Rosa Engelhardt wurde ausgewählt von Tanja Raich.

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David Frühauf

David Frühauf (Foto: © Sascha Kokot)

David Frühauf, geboren 1987, studierte Deutsche Philologie und Sprachkunst in Wien, Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und Neuere Deutsche Literatur in Berlin, wo er lebt, arbeitet, schreibt und übersetzt. Zuletzt: Andreas Malm: Klima|x und Wie man eine Pipeline in die Luft jagt (beide Matthes & Seitz Berlin, 2020).

Wann schreibst du am liebsten?
Hin und wieder.

Wer liest deine Texte zuerst?
Kath, eigentlich immer!

Was bedeutet Literatur für dich?
Momentan und mittlerweile wohl vor allem die Unmöglichkeit einer Work-Life-Balance.

Was würdest du anders machen, wenn du wüsstest, dass dich niemand beurteilt?
Wirklich niemand? Noch nicht einmal ich? Kaum vorstellbar.

Dein gegenwärtiger Geisteszustand?
Furchtsam. Müde.

Erster Satz deines open-mike-Textes?
Nicht lange vor dem, was der Einfachheit halber heute landläufig Der Große Kollaps oder, wie mein Freund Bendek von einer mit nicht sonderlich glaubwürdig erscheinenden Quelle erfahren haben wollte, auch Nauruischer Schlag genannt wird, erzählte mir meine Ziehmutter über eine ihrer Forschungsreisen in die Regenwälder Französisch-Guayanas.

Schon aufgeregt vorm Auftritt? Wie bereitest du dich vor?
Ich male mir die schlimmstmöglichen Szenarien aus und setze sie dann ins Verhältnis zu den Folgen der derzeitigen Klimapolitik – das beruhigt, zumindest im Hinblick auf die Lesung.

Dein aktueller Buchtipp und warum?
O, so viele. Enis Macis beeindruckende, vor Wissen nur so strotzende Essaysammlung Eiscafé Europa (Suhrkamp) etwa. Oder Michelle Murphys akribische und gleichzeitig so klar, leicht und präzise geschriebene Erkundung der Mechanismen zur Kommodifizierung und Ökonomisierung von menschlichem Leben The Economization of Life (Duke University Press). Oder Réjean Ducharmes wunderbar ausuferndes Buch Von Verschlungenen verschlungen in der großartigen Übersetzung von Till Bardoux (Matthes & Seitz Berlin). Oder. Oder.

Schick uns ein Bild von deinem Lieblingsarbeitsplatz und schreibe etwas dazu.
Mein Schreibtisch.

David Frühauf wurde ausgewählt von Florian Welling.

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