Die Jury des 27. open mike steht fest. Vom 8. – 10. November werden Thomas Meinecke, Clemens Meyer und Uljana Wolf über Gewinn und Niederlage im Heimathafen Neukölln entscheiden.
Thomas Meinecke (*1955, Hamburg) ist Autor, Musiker und DJ. Von 1978 bis 1986 war er Mitherausgeber und Redakteur der Avantgarde-Zeitschrift Mode & Verzweiflung, in den Achtzigerjahren schrieb er Kolumnen für die ZEIT, ab 1986 veröffentlichte er Erzählungen und zahlreiche Romane, zuletzt den Roman Selbst (2016) im Suhrkamp Verlag. Außerdem war er von 2007 bis 2013 Kolumnist für das Berliner Magazin Groove. Sein Werk wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Düsseldorfer Literaturpreis (2003) und dem Karl-Sczuka-Preis für Hörspiel als Radiokunst (2008). Im Wintersemester 2012 hatte er die Poetikdozentur an der Goethe-Universität Frankfurt inne, 2014 war er Writer in Residence an der Queen Mary University in London und 2016 Fellow am IFK in Wien. Die Frankfurter Vorlesungsreihe mit dem Titel Ich als Text ist anschließend in der edition suhrkamp erschienen. Thomas Meinecke ist außerdem Musiker und Texter in der 1980 von ihm mitgegründeten Band Freiwillige Selbstkontrolle (FSK), Radio-DJ in seiner Sendung Zündfunk Nachtmix (BR 2) und hat auch als Solokünstler Platten aufgenommen. Er lebt in einem oberbayrischen Dorf.
Clemens Meyer (*1977, Halle / Saale) gilt als Meister der Kurzgeschichte. 2006 erschien sein Debütroman Als wir träumten (wie auch alle weiteren bei S. Fischer), es folgten Die Nacht, die Lichter. Stories (2008), Gewalten. Ein Tagebuch (2010), der Roman Im Stein (2013) sowie die Frankfurter Poetikvorlesungen Der Untergang der Äkschn GmbH (2016). Für sein Werk erhielt Clemens Meyer zahlreiche Preise, darunter den Preis der Leipziger Buchmesse. Im Stein stand auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis, wurde mit dem Bremer Literaturpreis ausgezeichnet und für den Man Booker International Prize 2017 nominiert. Als wir träumten wurde 2015 von Andreas Dresen für das Kino verfilmt und lief im Wettbewerb der Berlinale. Im Frühjahr 2017 sind die Erzählungen Die stillen Trabanten erschienen. Er lebt in Leipzig.
Uljana Wolf (*1979, Berlin) ist Lyrikerin und Übersetzerin. Sie veröffentlichte vier Gedichtbände, zuletzt meine schönste lengevitch (kookbooks 2013) sowie zahlreiche Übersetzungen, u.a. Eugene Ostashevsky: Der Pirat, der von Pi den Wert nicht kennt (gemeinsam mit Monika Rinck, kookbooks 2017) und Eugeniusz Tkaczyszyn-Dycki: norwids geliebte (gemeinsam mit Michael Zgodzay, Edition Korrespondenzen 2019). Wolfs lyrisches und übersetzerisches Werk wurde u. a. mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis 2016, dem Kunstpreis Berlin 2019 und dem Preis der Stadt Münster für Internationale Poesie 2019 ausgezeichnet. Sie unterrichtet Seminare und Workshops zu Poesie und Übersetzung u. a. am Pratt-Institute New York und dem Institut für Sprachkunst Wien. Im Herbstsemester 2019 hat sie die August-Wilhelm-von-Schlegel-Gastprofessur für Poetik der Übersetzung an der FU Berlin inne. Wolf ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und im deutschen PEN. Sie lebt in Berlin und New York.