Der open mike ist nicht nur ein kleines Feuerwerk an frischen Texten, sondern auch ein großer Pausenhof der gegenwärtigen deutschsprachigen Literatur.
Und für einige auch kleines Klassentreffen – vornehmlich ehemaliger Studierender an Schreibschulen. Es wird sich auf den neusten Stand gebracht, neugierige Blicke werden ausgetauscht – die kenne ich doch noch aus dem Studium? Den nicht auch? Wer ist am Ende wo gelandet? Berufliche Erfolge werden gefeiert.
Denn mal im Ernst: Dieser Literaturbetrieb ist schon hart genug, Konkurrenz allgegenwärtig. Dafür ist die gegenseitige Solidarität und Stärkung umso wichtiger. Eine gemeinsame Vergangenheit in Schreibschulstädten wie Hildesheim oder Leipzig verbindet, das ist auch lange nach dem Studium noch zu spüren. Als ehemalige Hildesheimerin weiß ich das aus eigener Erfahrung, für die Leipziger*innen dürfte es kaum anders sein.