Für gewöhnlich ist es das Feuilleton, dass die Sommerpause nutzt, um ex cathedra die Welt zu erklären & dieser Welt wiederum zu erklären, dass junge Autoren uns nichts zu erzählen haben. Wahlweise weil es formal zu glatt oder aber inhaltlich zu leer sei. Bevor aber in diesem Jahr das Sommerloch aus Hamburg, München oder Frankfurt gefüllt werden konnte, haben sich im Perlentaucher zwei junge Autoren daran gemacht, eine Debatte anzustoßen.
Ausgehend von der immer wiederkehrenden Kritik anlässlich des open mike, die Texte junger Autoren seien bloße Nabelschau, stellt sich Charlotte Krafft die Frage: Woher kommen diese Vorwürfe, sind sie berechtigt, und wenn ja, warum ist das so?
In einer Antwort wirft Christiane Kiesow ihr vor, in ihrem Text die Vorurteile gegenüber der jungen Autorengeneration nur zu erneuern. »Und zwar – das ist eine Novität im Diskurs – noch bevor der diesjährige Literaturwettbewerb überhaupt stattgefunden hat.«
So ist eine Debatte in Gang gesetzt, die, noch bevor der Jahrgang 2016 am 12.11. die Bühne betritt, diesmal von Autoren selbst getragen wird.
3 Gedanken zu “Textsortenkompetenz & Wege aus dem Ich”
Christiane Kiesow wirft ihr Gott sei Dank noch weit mehr vor.
Na, ich kann nicht vorher schon alles verraten!
die debatte über die immer wiederkehrende kritik anlässlich des open mikes kehrt doch eigentlich auch andauernd wieder, oder? (z.b. frühauf auf dem suhrkamp-blog).
was mich an den texten aber eigentlich am meisten stört, ist der immer gleiche verweis-gestus, den sowohl krafft als auch kiesow ausführen (bei krafft ist es ein zeigen, wer ihrer meinung nach egotexte schreibt, bei kiesow, wer es eigentlich (mit dem stark hinkenden hinweis, dass sich „auch ein Blick über Großverlage hinaus in die Independent-Verlage“ lohnt, nur um dann neben vier indiebüchern drei bücher von suhrkamp zu nennen) viel besser kann.). beweisführung durch namedropping wirkt dann doch irgendwie wie muskelvergleich im sandkasten.